Worte der Trauer

Was schreibt man in eine Trauerkarte?

Es ist schwer, Worte für den Verlust eines Menschen zu finden. Und dennoch haben wir das Bedürfnis, unsere Trauer in eben diese zu fassen oder sie zu hören. Wörter dringen nicht nur in unser Ohr, sondern können auch die Tiefen unserer Seele berühren, können heilend wirken und uns in schweren Zeiten trösten und stärken. Gedichte, Verse und Songtexte werden in eine Beileidskarte oder ein Trauerbuch geschrieben, um dem Schmerz und dem Mitgefühl Ausdruck zu verleihen. Und da es sehr vielen Menschen schwer fällt, eigene Sätze der Trauer zu finden, ist es sehr hilfreich, sich aus dem Fundus seiner Mitmenschen die passenden zu leihen.

Eine Trauerkarte gliedert sich in:

Anrede

Liebe Frau... / An die Trauerfamilie / Lieber...

Einleitung

Mit tiefer Betroffenheit haben wir erfahren... / Ich möchte Ihnen mein Mitgefühl ausdrücken... / Die Nachricht vom Tod Deines Mannes hat uns erreicht...

Hauptteil

Einen solchen Freund findet man nur einmal im Leben... / Wir wünschen viel Kraft... / Ich bin für Dich da... / Unsere gemeinsame Zeit werden wir im Herzen tragen...

Im Hauptteil ist auch Platz für ein Gedicht, Zitate oder Liedzeilen:

Also ist es wahr, dass Trauer der Preis ist, den wir für die Liebe zahlen.

(E.A. Bucchianeri)

Die wir lieben sind nur geborgt. Wir entscheiden nicht, wann sie gehen.

Nichts bleibt für immer gleich. Du bleibst nicht für immer glücklich. Du bleibst nicht für immer traurig.

(Cat Zingano)

Steh nicht am Grab mit verweintem Gesicht,

ich bin da - ich schlafe nicht.

Ich bin im Wind, der weht über die See,

ich bin das Glitzern im weißen Schnee.

Ich bin die Sonne auf reifender Saat,

ich bin im Herbst in der goldenen Mahd.

Wenn du erwachst im Morgenschein,

werde ich immer um dich sein.

Bin im Kreiden der Vögel am Himmelszelt,

ich bin der Stern, der die Nacht erhellt.

Steh nicht am Grab in verzweifelter Not,

ich bin nicht da - ich bin nicht tot!

(Irisches Grabgedicht)

Du bist nicht mehr dort, wo du warst. Aber du bist überall, wo wir sind.

(Victor Hugo)

Trauer ist einfach Liebe, die du noch geben wolltest, aber nicht mehr kannst.

Hab' dich sicher in meinem Herzen!

Es ist Nacht,

und mein Herz kommt zu dir,

hält's nicht aus,

hält's nicht aus mehr bei mir.

Legt sich dir auf die Brust,

wie ein Stein,

sinkt hinein,

zu dem deinen hinein.

Dort erst,

dort erst kommt es zur Ruh,

liegt am Grund

seines ewigen Du.

(Christian Morgenstern)

Trauer ist Heimweh unseres Herzens nach dem Menschen, den wir lieben.

Und es geschehen Dinge zwischen Himmel und Erde, die wir nicht verstehen. Und wir stehen still und stumm daneben.

Der Tod ordnet die Welt neu. Scheinbar hat sich nichts geändert und doch ist alles anders geworden.

(Antoine de Saint-Exupery)

Es gibt...

Dinge, die man nicht versteht.

Momente, in denen einem alles egal ist

Orte, wo man sich an alles erinnert.

Menschen, die man sehr vermisst.

Erinnerungen, die einem das Herz brechen.

Gefühle, die man nicht steuern kann.

Tränen, die unweigerlich kommen.

In Gedanken habe ich dich gerade fest umarmt!

Ich werd nun auf die Reise gehen

Mein letzter Koffer, der bleibt hier stehen

Denn da ist mein ganzes Leben drin

Ich lass es hier. Dann macht es Sinn

Mach die Fenster und Türen auf

Etwas zieht mich dort hinauf

Da will ich sein, mehr gibt es nicht

Ich geh nur heim, ich geh ins Licht

Begleite mich bis zu dem Moment

wo alles sich von allem trennt

Ich geh nur heim, mehr ist es nicht

Ich geh nur heim, mehr ist es nicht …

(Text: Purple & Eri Schulz / Musik: Purple Schulz / Der letzte Koffer)

Schluss

Mit einem stillen Gruß... / In Mitgefühl mit Euch verbunden... / Wir weinen mit Euch... / In stiller Anteilnahme... / Viel Kraft für die kommende Zeit...